Pressemitteilung

Trotz Pandemie: Forschungsstipendien der Humboldt-Stiftung stark gefragt

Stärkster Konkurrent sind international weiterhin die USA.

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Junge Frau im Labor, Symbolbild Humboldt-Forschungsstipendium
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Die Zahl der Bewerbungen internationaler Wissenschaftler*innen um ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ist in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie leicht gestiegen. Im Jahr 2021 gingen 2.266 Bewerbungen ein (Stand November), im Jahr 2020 waren es 2.206  und 2019 insgesamt 2.241.

In der heute veröffentlichten wissenschaftlichen Evaluation der Humboldt-Forschungsstipendien wird den Stipendien der Stiftung eine hohe internationale Attraktivität und positive Wirkung auf die wissenschaftliche Karriere, die internationale Vernetzung und die Leistung der Geförderten attestiert. Zugrunde lag eine Umfrage unter den rund 6.000 von der Humboldt-Stiftung in den letzten zehn Jahren geförderten Gastwissenschaftler*innen aus dem Ausland. Die Auswertung zeigte auch, welche Länder die stärkste Konkurrenz für Deutschland darstellen. Mehr als jede zweite Person hatte zuvor überlegt, für ihre Forschung ein anderes Land als Deutschland zu wählen; nach den USA und Großbritannien etwa Frankreich, Kanada oder die Schweiz.

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Evaluation Zusammenfassung (PDF, 219 KB)
Evaluation Endbericht (PDF, 2 MB)

„Dass unsere Stipendien international trotz der Corona-Pandemie weiterhin stark gefragt sind, ist ein Kompliment nicht nur für die Humboldt-Stiftung, sondern vor allem für die Wissenschaft in Deutschland, die Gäste aus dem Ausland anzieht“, meint der Generalsekretär der Stiftung, Enno Aufderheide. „Wir dürfen uns aber auf dem Erfolg nicht ausruhen. Deutschland muss konkurrenzfähig bleiben, gerade mit Blick auf die USA und Großbritannien. Dazu gehören etwa Verbesserungen in der Digitalisierung, eine Beschleunigung der Verwaltung, der Ausbau von Infrastruktur, erleichterte kommerzielle Ausgründungen sowie Impulse für einfachere Transfers von Wissen in wirtschaftliche Anwendungen“, betonte Aufderheide mit Blick auf Rückmeldungen aus dem internationalen Netzwerk der Stiftung. Die Stiftung begrüße daher die auf entsprechende Verbesserungen abzielenden wissenschaftspolitischen Pläne der neuen Bundesregierung. „Wir  erwarten hiervon  positive Wirkungen auf die internationale Attraktivität Deutschlands als Forschungsstandort“, so Aufderheide.

Geographie des Wissens
Woher kommen internationale Wissenschaftler*innen, die in Deutschland tätig sind? Und wohin gehen sie, wenn sie Deutschland wieder verlassen? Die Geographie des Wissens der Alexander von Humboldt-Stiftung gibt anhand des Humboldt-Netzwerks mit etwa 30.000 Personen Einblicke in die Bewegungen in der Wissenschaftslandschaft.

In der aktuellen Auswertung zeigt sich, dass die meisten Humboldt-Geförderten in den letzten fünf Jahren weiterhin aus den USA (563), China (490), Indien (241) und Großbritannien (235) kamen. Nach ihrem Forschungsaufenthalt in Deutschland setzen die Stipendiat*innen ihre wissenschaftliche Laufbahn oft in einem anderen Land fort. Die meisten Alumni der Humboldt-Stiftung forschen aktuell in den USA (5392), in China (1968) und Japan (1756). In Europa sind die meisten Alumni in Großbritannien, Polen und Frankreich tätig, auf dem afrikanischen Kontinent in Ägypten, Nigeria und Südafrika.

Was erwarten Forschende von der neuen Bundesregierung? Stimmen aus dem Humboldt-Netzwerk 

(Pressemitteilung 39/2021)

Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.

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