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Die Alexander von Humboldt-Professur ist mit fünf Millionen Euro der höchstdotierte Forschungspreis Deutschlands und hat mittlerweile 100 internationale Top-Wissenschaftler*innen aus dem Ausland an deutsche Universitäten geholt. Vier von ihnen zeigen stellvertretend, was die Humboldt-Professuren bewirken – persönlich, fachlich, aber auch strukturbildend als strategisches Instrument zur internationalen Profilierung der Universitäten.
Die aus Österreich stammende Karen Radner ist 2015 als Humboldt-Professorin für die Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens von London nach München an die LMU gekommen. Sie arbeitet mit schriftlichen und archäologischen Quellen der Länder zwischen Nil und Indus. „Das Wichtigste, was mir die Humboldt-Professur ermöglicht hat, ist Kontinuität und eine langfristige Perspektive. Ich konnte jetzt Dinge in einem größeren Stil und mit einem größeren Team weiterverfolgen. Das war der Quantensprung.“ Karen Radner erklärt: „Wenn man in so politisch schwierigen Gegenden arbeitet, schafft es oft ein zusätzliches Problem, wenn nur kurzfristige Planung möglich ist. Es braucht viel Zeit, um überhaupt Genehmigungen zu bekommen.“
„Das Wichtigste, was mir die Humboldt-Professur ermöglicht hat, ist Kontinuität und eine langfristige Perspektive. Das war der Quantensprung.“
Karen Radner ist glücklich, dass sie auch ihrem Team gute Karriereperspektiven bieten kann, denn – anders als in den Naturwissenschaften – ist es in den Geisteswissenschaft nicht üblich, einen festen Mitarbeiter*innenstab zu haben. „Das Tolle ist, dass ich längerfristig Stellen vergeben und so ein Dream Team zusammenstellen konnte, das selber Sicherheit hat. Das wäre ohne die Humboldt-Professur überhaupt nicht möglich gewesen.“ Karen Radner holte nicht nur Mitglieder ihres internationalen Teams nach Deutschland, sondern als Humboldt-Gastgeberin zum Beispiel auch den Sofja Kovalevskaja-Preisträger Enrique Jiménez aus Madrid nach München, der dort in Rekordzeit zum Professor ernannt wurde. Und sie ist stolz, dass von ihren Projekten auch etliche Team-Mitglieder profitieren konnten, die sie nicht dauerhaft an der LMU halten kann: „Was mich wirklich sehr, sehr freut ist, dass viele von meinem Team selber Professuren bekommen haben oder Langzeitprojekte. Ein Humboldt-Stipendiat von mir tritt zum Beispiel nun eine Professur in Turin an.“
Radner ist für ihre Universität und die deutsche Forschungslandschaft auch in fachlicher Hinsicht eine Bereicherung: Sie hat die traditionell starke, bis dahin auf Griechenland und Rom konzentrierte Alte Geschichte an der LMU um Veranstaltungen zu Ägypten und Mesopotamien ergänzt, und die Studierenden hätten das Angebot gerne angenommen, so Radner. Die LMU engagierte sich stark: Mit der Einrichtung ihres Lehrstuhls wuchs die Abteilung personell auf das Doppelte. Und mit Radner kam noch mehr Neues, denn sie hat auch die Digital Humanities verstärkt nach München gebracht. Digitale Textcorpora nutzt sie für die Forschung und die Lehre. Ihre Editionsprojekte wie die Munich Open-access Cuneiform Corpus Initiative seien auch eine gute Art der Nachwuchsarbeit: „Ich habe im Gegensatz zu Großbritannien hier in Deutschland das Glück, studentische Hilfskräfte zu haben. Über die Digital Humanities-Projekte kann ich sehr gut und sehr früh auch schon Studierende aus den unteren Semestern, die sich für die Arbeit mit den Texten begeistern, in die Forschung einbinden.“ Sie wirbt Drittmittel ein, ist am historisch angelegten DFG-geförderten Sonderforschungsbereich ‚Vigilanzkulturen‘ beteiligt und auch am Internationalen Doktorandenkolleg ‚Philologie‘, das vom Elitenetzwerk Bayern gefördert wird.
Karen Radner erinnert sich noch einmal an den Beginn ihrer Zeit als Humboldt-Professorin: Ohne die flexibel einsetzbare und kurzfristig verfügbare Förderung durch die Humboldt-Professur hätte sie eines ihrer wichtigsten Forschungsprojekte, das Peshdar Plain Projekt in der Autonomen Kurdischen Region des Iraks, damals nicht beginnen können. In der Peshdar-Ebene war Radners Fundort 2015 durch Überbauung akut bedroht, alles musste schnell gehen. Aber als frisch gebackene Humboldt-Professorin konnte sie in Windeseile und unbürokratisch eine Rettungsgrabung organisieren und einen Grabungsleiter einstellen. Noch heute ist sie begeistert: „Das war ganz, ganz wichtig und ganz toll, so schnell geht es ja normalerweise nicht!“
„In meinem Fach gibt es nirgendwo auf der Welt eine Stelle, wo ich ähnlich arbeiten kann. Deswegen bleibe ich auf jeden Fall an der LMU.“
Nach wie vor ist Karen Radner überzeugt: „In meinem Fach gibt es nirgendwo auf der Welt eine Stelle, wo ich ähnlich arbeiten kann. Deswegen bleibe ich auf jeden Fall an der LMU.“ Nach dem Ende ihrer Humboldt-Förderung konnte sie auf demselben Niveau weiterarbeiten. In diesem Jahr bekommt sie nun den Leibniz-Preis der DFG und damit die „schöne Herausforderung, mir überlegen zu dürfen, was ich in den nächsten sieben Jahren machen will“, freut sich Karen Radner.
Wissenschaftliche Freiheit und eine verlässliche, gute Finanzierung kommen Giuseppe Caire als erste Gründe für seinen Wechsel nach Deutschland in den Sinn. 2014 wurde er Humboldt- Professor und kam als Leiter des Fachgebiets Theoretische Grundlagen der Kommunikationstechnik an die TU Berlin. Er arbeitete zuvor in den Niederlanden, Italien, Frankreich, Australien und an der University of Southern California (USC) in Los Angeles. An der USC gab es eine sehr gute Forschungsinfrastruktur, aber die Möglichkeit, mit der Humboldt-Professur eine Forschungsgruppe von Grund auf neu aufzubauen, war ein sehr wichtiger Impuls für seine Entscheidung für Berlin: „Die Humboldt-Professur erlaubt im Wesentlichen auch Risiken einzugehen oder neue Wege zu gehen. Dinge, die ich in den Vereinigten Staaten nicht tun könnte. Da hat man seine Räume und Projekte, aber nicht die Freiheit, eine neue Richtung einzuschlagen.“ Dank der Humboldt-Professur und der vorhandenen Ressourcen an der TU Berlin konnte Caire, der Theoretiker, ein Labor gründen, das für ihn Neuland war, und jetzt Theorie und Praxis verbindet. „Mit diesen neuen Fähigkeiten und Aspekten meiner Forschung konnte ich an europäischen und BMBF-Projekten teilnehmen, bei denen diese Kompetenzen erforderlich waren.“
„Die Humboldt-Professur erlaubt Risiken einzugehen oder neue Wege zu gehen. Dinge, die ich in den Vereinigten Staaten nicht tun könnte.“
Giuseppe Caire genießt die Arbeit mit Wissenschaftler*innen, die über ein komplementäres Know-how zu seinem eigenen verfügen, und bringt sich in Berlin in viele Kooperationsprojekte ein, die neue Strukturen entstehen lassen. Beispiele sind der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte 6G Research and Innovation Cluster (6G-RIC), der die wesentlichen Schlüsseltechnologien zukünftiger 6G-Kommunikationssysteme entwickeln will, oder das Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD), das maschinelles Lernen für interdisziplinäre Anwendungen entwickelt.
Das Engagement von Caire und anderen Humboldt-Professor*innen in langfristigen Forschungs-Verbundprojekten, weitere Auszeichnungen wie sein Leibniz-Preis 2021 sowie Startups, die aus Giuseppe Caires Arbeitsgruppe heraus entstanden sind, zeigen, dass Profit und Synergien für ganz Deutschland auf lange Sicht bestehen bleiben. Und dann gibt es immer wieder auch Vernetzungseffekte von Humboldt-Professuren: Im 6G-RIC-Cluster arbeitet neben Caire zum Beispiel auch Robert Schober (Humboldt-Professur 2012 an der FAU Erlangen-Nürnberg). „Die Bedingungen in Deutschland, um gute Forschung zu betreiben, sind ganz außergewöhnlich. Das Förderniveau ist sehr gut“, findet Giuseppe Caire.
Humboldt-Professor*innen bereichern das deutsche Forschungssystem zudem mit dem Blick von außen. Giuseppe Caire ist auch zu wissenschaftspolitischen Themen ein gefragter Gesprächspartner. Im Prozess der Gründung der Berlin University Alliance, in der sich 2018 die drei Berliner Unis FU, HU, TU und die Charité – Universitätsmedizin Berlin zusammenschlossen, wurde er um seine Einschätzung gebeten, wie man die besten Köpfe gewinnen könne.
„Die Humboldt-Professur hat sich für unsere berufliche Entwicklung als sehr positiv erwiesen, sowohl für mich als auch für meine Frau.“
Die Flexibilität der Mittelverwendung war für Giuseppe Caire besonders zu Beginn der Förderung wertvoll, als auch Geld für dual career-Maßnahmen genutzt werden konnte. Seine Frau ist Medizinerin und musste in Deutschland zunächst bestimmte Qualifikationen erwerben, um als Fachärztin zugelassen zu werden. Mittlerweile arbeitet sie in einer Potsdamer Klinik. „Unsere Pläne sind eindeutig, in Berlin zu bleiben. Berlin ist eine sehr lebenswerte Stadt – lebendig, interessant, ohne zu stressig zu sein. Ich kann zu Fuß ins Büro gehen, was in LA nicht möglich wäre.“
Eine der ersten Humboldt-Professuren für Künstliche Intelligenz (KI) brachte 2021 die KI-Ethikerin Aimee van Wynsberghe von der TU Delft, Niederlande, an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Mit der Alexander von Humboldt-Professur für KI leistet die Humboldt-Stiftung einen Beitrag zur nationalen KI-Strategie der Bundesregierung. Sie kann bis 2024 zusätzlich an bis zu 30 herausragende KI-Wissenschaftler*innen vergeben werden, die sich mit der Erforschung und Nutzung von KI oder deren gesellschaftlichen Auswirkungen befassen.
KI ist für Aimee van Wynsberghe ein fortlaufendes soziales Experiment, das neue Regeln und Kontrollmechanismen benötigt. Sie will mit ihrer Forschung bisher vernachlässigte ethische Werte in das Design und die Entwicklung wissenschaftlicher und technischer Innovationen einbeziehen.
„Es war ein mutiger Schritt, mein ungewöhnliches und neues Forschungsgebiet mit einer Humboldt-Professur zu unterstützen.“
Mit der Spitzenforschung der Humboldt-Professor*innen werden immer wieder thematische Lücken geschlossen. Die Uni Bonn konzipierte eine neue Professur Applied Ethics of Artificial Intelligence für sie, so dass sie dort ihr neues Sustainable AI LAB gründen konnte. „Mein Ziel ist es, Bonn zur globalen Drehscheibe für nachhaltige KI-Forschung zu machen und zu zeigen, was nachhaltige Künstliche Intelligenz zum Wohlstand der Gesellschaft beitragen kann“, sagt Aimee van Wynsberghe. Aber all das wäre nicht möglich gewesen ohne die Alexander von Humboldt-Professur, meint sie: „Mein Forschungsthema ist ungewöhnlich und nimmt eine Vorreiterrolle in der Ethik- und in der KI-Forschung ein. Insofern war es ein mutiger Schritt, das mit einer Humboldt-Professur zu unterstützen.“
Ein Humboldtianer, der schon länger mit van Wynsberghe zusammenarbeitet, ist der Philosoph und ehemalige Lynen-Stipendiat der Humboldt-Stiftung Markus Gabriel. Er hatte maßgeblich zu ihrer Nominierung beigetragen. Auf die interdisziplinären Kooperationen mit ihm und anderen freut sich Aimee van Wynsberghe besonders an ihrem neuen Standort Bonn: die Zusammenarbeit mit dem PhenoRob Exzellenzcluster, das sich mit Robotik für eine nachhaltige Pflanzenproduktion beschäftigt, oder mit der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung (die Wissen und Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung stärken will) oder dem Campus der Vereinten Nationen. „Für mich war es eine logische Konsequenz, nach Bonn zu kommen, um das Thema der nachhaltigen KI zu erforschen. Ich kann Teil dieser großartigen Gemeinschaft werden, die hier schon besteht”, freut sich Aimee van Wynsberghe.
„Die Humboldt-Professur gibt mir die Möglichkeit auch mit Künstlern zusammenzuarbeiten. Das ist bei anderen Förderprogrammen nicht der Fall.“
Eines ihrer erklärten Ziele ist, Kunst, Wissenschaft und Ethik zusammenzubringen. Dass die Humboldt-Professur dabei auch ungewöhnliche Projekte fördern kann wie die ArtScience Residency, die van Wynsberghe für 2022 ausgeschrieben hat, ist für sie das Alleinstellungsmerkmal des Preises: „Die Humboldt-Professur ist ein unglaublicher Forschungspreis, weil sie mir die Möglichkeit gibt, mit anderen Disziplinen und auch mit Künstlern zusammenzuarbeiten. Das ist bei anderen Förderprogrammen nicht der Fall.“
Der Bioinformatiker Jens Meiler konnte 2019 mit der Humboldt-Professur aus den USA nach Leipzig geholt werden und fing 2020 dort an. „Die Humboldt-Professur hat mich letztendlich bewegt, nach Deutschland zurückzukehren. Das war alles wahnsinnig professionell, sehr gut organisiert, sehr flexibel. Es wurde auch mit mir über meine persönlichen Wünsche gesprochen. Und das ist etwas, das heraussticht.“ Meiler forscht für die menschliche Gesundheit, im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines computergesteuerten Therapiedesigns. Er programmiert Algorithmen für die biomedizinische Forschung und schreibt beispielsweise Software, die Proteine modellieren kann.
„Die Humboldt-Professur hat mich letztendlich bewegt, nach Deutschland zurückzukehren. Das war alles wahnsinnig professionell, sehr gut organisiert, sehr flexibel.“
Jens Meiler will dauerhaft in Leipzig bleiben, auch aus familiären Gründen, doch sein Labor an der Vanderbilt University in Nashville, USA, braucht und besucht er zunächst noch regelmäßig. Sein neues Institut in Leipzig wird vor allem räumlich weiter wachsen. Noch sind nicht alle Labore renoviert, gebaut und eingerichtet, noch sind sie nicht voll forschungsfähig. Trotzdem steht für ihn fest: „Die Humboldt-Professur ist ein Riesenerfolg! Wir bauen ein komplett neues Institut für Wirkstoffentwicklung auf, die Uni hat mir sieben Professuren bzw. Gruppenleiterstellen zugesagt, von denen sechs bereits besetzt sind.“
Mit einem ganzen Team von Kolleg*innen nimmt Jens Meiler gerade am Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Freistaats Sachsen um ein Großforschungszentrum im Mitteldeutschen Revier teil. Sein Projekt ist das „CMI – Center for Medicine Innovation“, das Ziel: personalisierte, digitalisierte Medizin. Die Konzeptionsphase ist bereits geschafft, und falls das CMI den Wettbewerb gewinnt, wäre das nicht nur für Leipzig, sondern auch für die gesamte Region ein Schritt in Richtung nachhaltige Entwicklung der ehemaligen Braunkohleregion.
„Ich habe mich gewandelt vom reinen Forscher zu jemandem, der hier zusätzliche und nachhaltig Strukturen verändert, mit meiner Erfahrung aus den USA.“
Durch die Humboldt-Professur hat sich Meiler entwickelt vom „reinen“ Forscher zum Multiplikator. Er ist aktiv in einer Forschergruppe, einem Sonderforschungsbereich, der Exzellenzinitiative. Er beschreibt seine neue Rolle so: „Die Humboldt-Professur bewegt dich nicht nur von irgendwo auf der Welt nach Deutschland zu kommen, sie beflügelt dich auch von einem reinen Wissenschaftler zu einem Initiator zu werden, der Verbundprojekte strategisch vorbereitet und einreicht.“
Jens Meiler findet als Humboldt-Professor leichter Zugang zu Entscheidern in Hochschulleitung und Politik und kann so Dinge bewegen wie zum Beispiel Verhandlungsstandards für künftige Humboldt-Professoren zu beeinflussen. Meiler stand hinter der erfolgreichen Nominierung der Universität Leipzig und des MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften von Sayan Mukherjee (bisher Duke University, USA), der 2022 eine Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz erhält. Außerdem ist er Gastgeber für den Sofja Kovalevskaja-Preisträger Torben Schiffner (zuletzt am The Scripps Research Institute, USA) und war auch beteiligt, Oskar Hallatschek aus Berkeley, USA, für eine Humboldt-Professur 2021 in Leipzig zu gewinnen.
So wirken die Humboldt-Professor*innen wie Kristallisationspunkte, um die herum Neues und Interdisziplinäres in der Forschungslandschaft Deutschland entsteht. Die Motivation, in Deutschland strukturprägend wirken zu können, ist für viele Humboldt-Professor*innen aus dem Ausland besonders hoch, viele von ihnen sehen genau darin ihren Auftrag und ihre Chance - das ergab auch eine erste Evaluation der Alexander von Humboldt-Professur im Jahr 2017.
Im Umfeld der Exzellenzinitiative der Bundesregierung aus den Jahren 2007-2017 haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Humboldt-Stiftung die Alexander von Humboldt-Professur eingeführt. 2009 wurde dieser mit fünf Millionen Euro höchstdotierte deutsche Forschungspreis zum ersten Mal an Forscher*innen aus dem Ausland verliehen, die damit nach Deutschland wechseln, 2020 zum ersten Mal die Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz. Mittlerweile wurden mit der Auszeichnung 100 internationale Top-Wissenschaftler*innen aus dem Ausland an deutsche Universitäten geholt.
Kluge Köpfe werden in der Wissenschaft weltweit umworben. Wissenschaftliche Freiheit und eine verlässliche, gute Finanzierung sind Eckpfeiler der Spitzenforschung und daher auch wichtige Kriterien bei der Standortentscheidung. Die Humboldt-Professur ermöglicht maximale Freiheit und Flexibilität für Forschungsprojekte, sie soll die Internationalisierung und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Forschungs- und Hochschullandschaft stärken. Denn die Universitäten können damit auch im internationalen Vergleich konkurrenzfähige Rahmenbedingungen schaffen.
Das Verfahren läuft so: Hochschulen in Deutschland nominieren Kandidat*innen, die sie auf eine Professur berufen wollen, bei der Alexander von Humboldt-Stiftung, deren interdisziplinärer Auswahlausschuss entscheidet über die Preisvergabe. Auch eine gemeinsame Nominierung mit einer außeruniversitären Forschungseinrichtung ist möglich. Wurde eine Person ausgewählt, beginnen dann die Berufungsverhandlungen mit der Universität. Nur wenn der Ruf auch tatsächlich erteilt wird, wird der Preis vergeben. Finanziert wird das Programm vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.