Dossier Wissenschaftsfreiheit und Philipp Schwartz-Initiative

Wissenschaftsfreiheit weltweit zu stärken, ist eines der zentralen strategischen Ziele der Humboldt-Stiftung. Kerninstrument dabei ist die Philipp Schwartz-Initiative. Mit dem Programm unterstützt die Stiftung gefährdete Forschende aus aller Welt.

Symbolbild Philipp-Schwartz-Initiative: Drei gelbe Kreise mit einer Figur, die von einem zerstörten Tempel zu einem intakten Tempel läuft
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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Warum Wissenschaftsfreiheit unverzichtbar ist

Wissenschaftsfreiheit ist die Grundlage für Qualität, Kreativität und Innovation. Zugleich ist sie Grundvoraussetzung für demokratische Gesellschaften, erweitert die Grenzen unseres Wissens, ermöglicht die wissensbasierte Entscheidungsfindung und leistet damit unverzichtbare Beiträge für die gesellschaftliche Willensbildung. Wissenschaftsfreiheit zu stärken, zählt entsprechend zu den zentralen strategischen Zielen der Humboldt-Stiftung. Nur dort, wo Forschende frei und interessengeleitet arbeiten können, entsteht exzellente und zukunftsweisende Forschung, so eine Grundüberzeugung der Stiftung. „Freiheit der Wissenschaft ist der Gradmesser für die Freiheit der Gesellschaft“, betont Stiftungspräsident Robert Schlögl. 

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Mehr Informationen

Programmwebsite Philipp Schwartz-Initiative mit Dokumenten zur Bewerbung
Kosmos Magazin "Free science" mit Interviews und Gastbeitrag des Bundesaußenministers

Die Philipp Schwartz-Initiative: Schutz für gefährdete Forschende

Die Philipp Schwartz-Initiative (PSI) ist ein Kerninstrument der Humboldt-Stiftung, um Wissenschaftsfreiheit zu verteidigen. Sie unterstützt Wissenschaftler*innen aus aller Welt, die in ihren Herkunftsländern bedroht sind und ihre Forschung nicht fortsetzen können. 

Seit 2016 haben mithilfe der PSI mehr als 630 Forschende aus mehr als 30 Ländern an 142 Einrichtungen in Deutschland eine neue wissenschaftliche Heimat gefunden (Stand Oktober 2025). 

Strukturen schaffen – Kompetenzen stärken

Die Philipp Schwartz-Initiative: 

  • ermöglicht Hochschulen und Forschungseinrichtungen die Aufnahme gefährdeter Forschender als Stipendiat*innen für zwei bis drei Jahre  
  • unterstützt aufnehmende Einrichtung beim Aufbau von Strukturen und Kompetenzen, um die Geförderten bestmöglich einzubinden 
  • hat zum Ziel, gefährdete Forschende als Mitglieder der globalen Wissenschaftscommunity zu erhalten, ihre Expertise zu sichern und sie bei der Entwicklung von Zukunftsperspektiven zu unterstützen 

Das jährliche Philipp Schwartz-Forum vernetzt Geförderte, wissenschaftliche Mentor*innen, Gasteinrichtungen, Politik und internationale Partner zu den Themen Wissenschaftsfreiheit und Unterstützung gefährdeter Forschender. 

636
Philipp Schwartz-Fellows aus mehr als 30 Ländern an 142 Einrichtungen in Deutschland
Geförderte Land
33,0 % Türkei
25,3 % Ukraine
11,0 % Syrien
30,7 % 24 weitere *
* u.a. Afghanistan, Belarus, Irak, Iran, Jemen, Kamerun, Myanmar, Russland, Venezuela (Stand: Oktober 2025)
55,2 % männlich
44,6 % weiblich
0,2 % divers
Geförderte Fachgebiet
39,0% Naturwissenschaften
25,0% Sozialwissenschaften
24,0% Geisteswissenschaften
12,0% Ingenieurwissenschaften
Stand: Oktober 2025

Unterstützung in globalen Krisen

Die Philipp Schwartz-Initiative wurde 2015 als Reaktion auf Fluchtbewegungen aus Syrien und anderen Krisenregionen von der Humboldt-Stiftung und dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen. „Seitdem hat sich die Weltkarte der Bedrohungen dramatisch verändert und systemische Risiken für ganze akademische Gemeinschaften mit sich gebracht“, wie Stiftungspräsident Schlögl weiter erklärt.

Die Humboldt-Stiftung reagiert flexibel auf geopolitische Entwicklungen und konnte gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt Sonderprogramme für Forschende aus der Ukraine, Afghanistan und dem Iran einrichten.

     

Internationale Zusammenarbeit für akademische Freiheit

Die Humboldt-Stiftung arbeitet bei der Philipp Schwartz-Initiative  

Auf europäischer Ebene ist die Stiftung  

  • ein zentraler Netzwerkknoten beim Ausbau von institutionellen Partnerschaften und Netzwerken im Bereich Wissenschaftsfreiheit und gefährdete Forschende 
  • gemeinsam mit Scholars at Risk Europe und der European University Association für die Umsetzung des Sonderstipendienprogramms der Europäischen Kommission MSCA4Ukraine verantwortlich 
  • beratend für das Pilotprogramm „SAFE“ des Europäischen Parlaments für die europaweite Unterstützung gefährdeter Forschender aus allen Ländern außerhalb der EU engagiert 

Hintergrundthemen

Porträtfoto von Außenminister Johann Wadephul
Gastbeitrag

„Wissen ist das größte Kapital“

Johann Wadephul über Wissenschaft als Fundament der Demokratie und den Schutz bedrohter Forschender.

Porträtfotos von Robert Quinn und Robert Schloegl
Interview

Warum Wissenschaftsfreiheit der Gradmesser einer freien Gesellschaft ist

Robert Schlögl und Robert Quinn im Interview

Ein von Raketen bombardierter Fakultätssaal in Charkiw, der symbolisch zeigt, wie Wissenschaftsfreiheit in Gefahr ist und was die Philipp-Schwartz-Initiative hier leistet.
Schwerpunkt Wissenschaftsfreiheit

10 Jahre Philipp Schwartz-Initiative

Geschichten, die Mut machen und Stimmen, die Hoffnung geben

Eine grafische Darstellung zeigt eine Zeitachse mit wichtigen Jahren von 2015 bis 2025, hervorgehoben durch gelbe Kreise. Unten links ist das Logo der Philipp Schwartz-Initiative zu sehen: Drei Kreise nebeneinander, im ersten ist ein Gebäude das zusammenfällt, im zweiten ein Poktogramm-Mensch, der rennt, im dritten ein unversehrtes Gebäude.
Chronologie

10 Jahre Philipp Schwartz-Initiative

2015 initiierten die Humboldt-Stiftung und das Auswärtige Amt die Philipp Schwartz-Initiative. Eine Rückschau.

Doppelporträt: Prof. Dr. Ulrike Freitag und Prof. Dr. Arnulf Quadt

Warum sich der Aufwand lohnt

Prof. Ulrike Freitag und Prof. Arnulf Quadt betreuen als Mentor*innen Philipp Schwartz Fellows. Hier sprechen sie über ihr Selbstverständnis als Betreuende, aber auch über Herausforderungen und bürokratische Hürden, die es zu überwinden gilt.

Broschüre

Ein neuer Anfang

In dieser Publikation kommen nach fünf Jahren Philipp Schwartz-Initiative viele bedrohte Wissenschaftler*innen zu Wort. In ihren Geschichten wird deutlich, was es heißt, aufgrund der eigenen Arbeit verfolgt zu werden und sich ein neues Leben aufbauen zu müssen.

Dieses Programm wird finanziert von

Dieses Programm wird unterstützt durch

Ausgelaufene Förderungen durch

Der Philipp Schwartz-Notfonds Ukraine wurde finanziert durch