Pressemitteilung

Zwischen Sorge und Euphorie: Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändert

Neue Ausgabe des Magazins Humboldt Kosmos über Chancen und Herausforderungen künstlicher Intelligenz

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Symbolbild für Vor- und Nachteile künstlicher Intelligenz: Ein Mensch, zwischen einer Engels- und einer Teufelsfigur, berührt mit seinen Händen einen Tablet-PC.
Saturn-ähnliches Dekortationsbild

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Die Begeisterung für die Leistungen künstlicher Intelligenz ist groß – genauso wie die Sorgen vor den Risiken einer Technik, die dem Menschen über den Kopf wachsen könnte. Was KI heute schon kann, was sie noch lernen muss und welche Risiken sie birgt, analysieren KI-Expert*innen aus dem Netzwerk der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Nach Meinung von KI-Experte Holger Hoos ist der wissenschaftliche Fortschritt in der KI-Forschung zentral für unsere künftige Lebensqualität: „Wer hier zurückfällt, wird auch als Gesellschaft abgehängt werden“. Der Alexander von Humboldt-Professor für Künstliche Intelligenz meint: „Insgesamt tut Europa zu wenig, um zum Beispiel die von der Europäischen Kommission formulierten Ambitionen zu realisieren.“ Hoos glaubt aber, dass eine mensch-zentrierte KI zum großen Standortvorteil für Deutschland und Europa werden kann. Daher schlägt er die Einrichtung einer großen Forschungseinrichtung, eines „CERN für KI“ vor, um Talente aus aller Welt anzulocken.

Magazin Humboldt Kosmos Mit freundlicher Unterstützung: Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändert 

Neue Perspektiven in die technologische Entwicklung einbringen, um eine gerechtere Zukunft für alle zu schaffen – dieses Ziel verfolgt die Humboldtianerin Priya Goswami mit ihrer App „Mumkin“, die sich an Opfer von Genitalverstümmelung richtet. Eine KI dient als erste Ansprechpartnerin, „wie eine Art Trainingspartnerin zum Üben für spätere, reale Gespräche“, sagt Goswami.

Künstliche Intelligenz wirkt in der digitalen Welt oft als Meinungsverstärker. Sie schafft Filterblasen, fördert radikale Tendenzen und beeinflusst Wahlen. Diese Schattenseiten der KI erforscht José Renato Laranjeira de Pereira. „KI kann Rassismus, Homophobie und Radikalisierung fördern, unter anderem weil sie althergebrachte Vorurteile verstärkt. Sie kann etwa Menschen mit dunkler Hautfarbe als weniger kreditwürdig bewerten“, erklärt der brasilianische Rechtswissenschaftler. Deswegen arbeitet er an Strategien für mehr Transparenz und Nutzerrechte.

Wie nützlich oder schädlich KI ist, ob sie dem Menschen dient oder die Demokratie schwächt, hängt davon ab, welche KI wir erschaffen. Die Diskussion hierüber ist in vollem Gange und zeigt: Deutschland und Europa könnten Vorreiter einer wertegeleiteten KI werden, die der Gesellschaft dient.

Künstliche Intelligenz ist ein Schwerpunkt in der Förderung und Kommunikation der Humboldt-Stiftung: 2020 wurden zusätzlich zur Alexander von Humboldt-Professur, Deutschlands höchstdotiertem Forschungspreis, die Alexander von Humboldt-Professuren für Künstliche Intelligenz ins Leben gerufen. Diese können auch die gesellschaftlichen, rechtlichen oder ethischen Aspekte der künstlichen Intelligenz erforschen. 

Humboldt-Professor*innen und weitere KI-Expert*innen aus dem Humboldt-Netzwerk diskutieren im Podcast der Humboldt-Stiftung „KI und Wir“ Fragen der KI-Forschung.

(Pressemitteilung 24/2022)

Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.

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