Krieg in der Ukraine: Informationen und Maßnahmen

Die Alexander von Humboldt-Stiftung steht für vertrauensvolle Kooperationen, wertegeleitete Wissenschaftsdiplomatie und Wissenschaftsfreiheit. Die Stiftung verurteilt den Krieg der russischen Regierung in der Ukraine auf das Schärfste. Durch den Krieg bedrohten Forschenden wird unbürokratische Unterstützung und Zuflucht geboten. Hier werden für Sie alle wichtigen Informationen und Maßnahmen zusammengefasst.

Hinweis

Neue Sonderfördermaßnahmen für Humboldtianer*innen aus der Ukraine ab 2023!

EU-Stipendienprogramm MSCA4Ukraine für geflüchtete Forschende

Logo von MSCA4Ukraine

Im Rahmen des MSCA4Ukraine-Programms konnten wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Einrichtungen in allen EU-Mitgliedsstaaten und Horizon Europe-assoziierten Staaten Doktorand*innen und promovierten Forschenden/Postdocs einen Gastaufenthalt von 6 bis 24 Monaten anbieten. Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat von der Europäischen Kommission zusammen mit ihren Partnern Scholars at Risk Europe, angesiedelt an der Universität Maynooth in Irland, und der European University Association (EUA) den Zuschlag erhalten, das Programm durchzuführen. Die EU fördert es mit 25 Mio. Euro.


Weitere Maßnahmenpakete zum Schutz von Forschenden

Geförderten aus der Ukraine bietet die Humboldt-Stiftung Sonderregelungen für Alumniförderung und Stipendienverlängerungen im Rahmen der Sondermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) an:

  • Forschende aus der Ukraine, die sich in Erstförderung in Deutschland aufhalten, können Verlängerungen ihres Forschungsaufenthaltes beantragen.
  • Allen Alumni in der Ukraine stehen im Jahr 2023 erneute Forschungsaufenthalte über die reguläre Förderdauer von 3 Monaten hinaus offen, laufende Alumniaufenthalte können kurzfristig verlängert werden.
  • Humboldt-Alumni in der Ukraine können sich um digitale Kooperationsstipendien bewerben.
  • Ukrainische Forschungsstipendiat*innen, die im Anschluss an ihren Forschungsaufenthalt in die Ukraine zurückkehren, können erweiterte Rückkehrstipendien beantragen.

Interessierte Humboldtianer*innen und Gastgebende nehmen bitte über das Referat 3.3. (Europa) Kontakt mit Bianca Müller auf:

Beratungen für Erstanträge (alle regulären Stipendien)
Wenn Sie bislang nicht durch die Humboldt-Stiftung gefördert wurden und sich neu für ein reguläres Forschungsstipendium bewerben möchten, wenden Sie sich bitte an unser Beratungsteam:

Schutz und Förderung im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative
Gefährdeten Wissenschaftler*innen wird im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative Schutz angeboten.

Der „Philipp Schwartz-Notfonds“ für geflüchtete Forschende aus der Ukraine stellte ein Sofort-Hilfsprogramm für rund 40 geflüchtete Wissenschaftlerinnen dar. Mit insgesamt 750.000 Euro fördern die Carl-Zeiss-Stiftung und die wissenschaftliche Verlagsgruppe Springer Nature den „Philipp Schwartz- Notfonds". Damit konnten Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland geflüchtete Forschende aus der Ukraine für bis zu sechs Monaten aufnehmen. Während des Kurzzeitstipendiums konnten so Lebenshaltungskosten gedeckt und längerfristige Folgeförderungen angebahnt werden.

Schon seit Mitte März 2022 konnten sich deutsche Forschende, die bereit sind, Forschungsplätze für gefährdete Forschende zur Verfügung zu stellen, bei der Alexander von Humboldt-Stiftung registrieren lassen. Einige der potentiellen Gastgebenden konnten auch mit eigenen Mitteln helfen.

 


Informationen für Forschende aus Russland und Belarus
Der institutionelle und materielle Austausch mit Russland ist gestoppt, die individuelle Kommunikation wird jedoch fortgesetzt. Wissenschaft ist und bleibt für die Stiftung ein Instrument des Dialogs und der Diplomatie.

In Partnerschaften mit russischen Instituten können Alumni aus Russland zurzeit keine materielle Unterstützung wie Buchspenden und Gerätebeihilfen erhalten. Die Förderung von Konferenzen in Russland ist bis auf Weiteres ausgesetzt. Geförderten aus Russland, die wegen ihrer kritischen Haltung gegenüber dem Krieg bedroht sind, soll im Rahmen der Alumniförderung oder durch die Verlängerung von Stipendien ein Aufenthalt in Deutschland ermöglicht werden. Stipendienanträge (mit Ausnahme vom Bundeskanzler Stipendien-Programm) aus Russland sind bis auf Weiteres weiterhin möglich, werden aber streng nach Proliferationskriterien überprüft. Das gleiche gilt für bereits laufende Stipendien. Alle getroffenen Regelungen gelten derzeit auch für Belarus.

Stipendienangebote für deutsche Wissenschaftler*innen
Das Feodor Lynen-Forschungsstipendium für Postdoktorand*innen oder erfahrene Forschende aus Deutschland, die in der Ukraine, Russland und Belarus forschen wollen, ist ausgesetzt.

Stellungnahmen aus Stiftung und Netzwerk

Mehrsprachiges Informationsangebot des Bundesinnenministeriums: www.germany4ukraine.de
Mehrsprachiges Informationsangebot des Bundesinnenministeriums: www.germany4ukraine.de